15.09.2025

Landesbeirat tagte in der Staatskanzlei

Blick auf mehrere Personen am Tisch, im Halbkreis stehend - es sind Frauen und Männer
10. Sitzung des Landesbeirats für Inklusion mit geladenen Sachverständigen zum Thema barrierefreier Tourismus 
© Geschäftsstelle Landesbeirat

Der Landesbeirat für Inklusion der Menschen mit Behinderungen kam am 11. September 2025 zur 10. Sitzung in der Staatskanzlei zusammen

Der Landesbeirat berät und unterstützt den Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, zu aktuellen Belangen der Menschen mit Behinderungen. Auf der Tagesordnung standen der inklusive und barrierefreie Tourismus in Sachsen sowie der Stand der Umsetzung der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen.

Zum ersten Punkt stellte Antje Rennack, Produktmanagerin für Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit bei der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, das Projekt »Sachsen barrierefrei« vor. In diesem Projekt werden barrierefreie touristische Angebote in Sachsen besichtigt, geprüft und nach einheitlichen sächsischen Qualitätskriterien bewertet sowie für Verbraucherinnen und Verbraucher übersichtlich zur Verfügung gestellt. Dirk Weißbach vom Landestourismusverband Sachsen e. V. ergänzte die Aktivitäten des Landesverbandes, etwa bei der Schulung der sächsischen Gastgeber in puncto Erstellung von barrierefreien Webseiten.

Das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt informierte zum Stand der Reform SGB VIII zum inklusiven Kinder- und Jugendhilferecht. Die geplante rechtliche Zusammenführung der Leistungen für alle Kinder und Jugendlichen – mit und ohne Behinderung  – im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe war in der vergangenen Legislaturperiode des Bundes angestrebt worden und wird von allen Beteiligten als notwendig erachtet. Das Gesetzesvorhaben ruht nach dem Ende der Ampelkoalition.

Dr. Marion Michel, Vorsitzende der Vereins Leben mit Handicaps e. V. berichtete in diesem Zusammenhang aus ihrer Beratungspraxis und von den positiven wie negativen Erfahrungen der Eltern mit Behinderungen mit dem Jugendamt. Sie fordert klar, mehr Kommunikation auf Augenhöhe, Sensibilisierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und inklusive bzw. barrierefreie Mutter-Kind-Einrichtungen in Sachsen.

Die Mitglieder im Landesbeirat verabredeten bereits die Sitzungstermine für 2026 und planen im kommenden Jahr wieder eine öffentliche Sitzung. Der Beirat kommt am 13. November 2025 wieder zusammen.

 

Leicht verständliche Sprache

Bericht über die Sitzung am 11. September 2025

Am 11. September 2025 trafen sich die Mitglieder zu einer Sitzung.
Es waren Fachleute zum barrierefreiem Tourismus in Sachsen eingeladen.

Frau Antje Rennack von der Firma Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen stellte das Projekt »Sachsen barrierefrei« vor.

In dem Projekt wird geprüft, ob Hotels oder Ausflugsziele für Menschen mit Behinderungen gut zugänglich sind.
Die Ergebnisse kommen in einen großen Katalog.
So können Menschen mit Behinderungen passende Urlaubsorte in Sachsen finden.

Herr Dirk Weißbach kam vom Verein Landestourismusverband.
Der Verband zeigt seinen Mitgliedern, wie sie Angebote barrierefrei machen können.
Die Mitglieder sind Hotelbesitzer oder andere Menschen, die im Tourismus arbeiten

Am Nachmittag sprach ein Vertreter vom Sozialministerium.
Er sprach über ein neues Gesetz für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung.
Das Ziel ist: Alle Kinder sollen von einem Amt Hilfe bekommen – egal ob mit oder ohne Behinderungen.
Alle sollen gleichberechtigt teilhaben können.  

Im Moment sind dafür zwei Ämter zuständig: Die Jugendhilfe und die Eingliederungshilfe.
Das soll sich ändern.
Alle warten auf ein neues Gesetz.
Aber das Gesetz ist noch nicht fertig.
Viele sagen: Wir brauchen dieses Gesetz dringend.

Frau Dr. Marion Michel ist Vorsitzende vom Verein Leben mit Handicaps.
Sie hilft Eltern mit Behinderungen. Die Eltern erzählen ihr von ihren Erfahrungen mit dem Jugendamt.
Manche Erfahrungen sind gut, andere sind schlecht.
Frau Dr. Michel sagt: Es soll mehr gute Erfahrungen geben.

Deshalb fordert sie:

  • Alle sollen freundlich und auf Augenhöhe miteinander sprechen.
  • Die Mitarbeiter vom Jugendamt sollen lernen, wie man gut mit Menschen mit Behinderungen umgeht.
  • Es soll barrierefreie Einrichtungen für Mütter und Kinder geben.

Zum Schluss planten die Mitglieder ihre Termine für 2026.
Da soll es wieder eine öffentliche Sitzung geben.
Das bedeutet: Auch Gäste dürfen kommen und zuhören.

 

Text: Geschäftsstelle Landesbeauftragter für Inklusion und Landesbeirat

 

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